...Historie
Als
im Sommer 1972 der Baby-Zoo von der Tierhandelsfirma Ruhe gegründet wurde, war
er ausschließlich für die Aufnahme von Tierkindern konzipiert. In vielen Zoos
gab es Tierbabys, die von ihren Müttern nicht angenommen wurden. Solche Tiere
kaufte die Firma Ruhe und brachte sie in den Baby-Zoo, wo die Tierbabys von
versierten Tierpflegerinnen und Tierpflegern aufgezogen wurden. Dass die
Tierkinder dabei zutraulich gegenüber Menschen wurden, war nicht nur verständlich,
sondern auch durchaus gewollt, kamen diese Tiere in damaliger Zeit doch viel
besser mit einem Leben im Zoo zurecht, als es ihre zu der Zeit noch häufig aus
der Wildbahn entnommenen Eltern. So konnten die meisten Bewohner des Baby-Zoos
von den Besuchern angefasst und gestreichelt, ja sogar auf den Arm genommen
werden. Und da es sich nicht wie heute um fast ausschließlich Haustiere
handelte, gab es Exoten aus aller Welt ganz hautnah zu erleben. Dieser
Streichelzoo war damals einzigartig in Deutschland, besonders, da es sich bei
seinen Bewohnern um Babys von Wildtieren aus allen Tierfamilien handelte. Doch
die Zeit und die Gesetze machten auch vor der Idee "Baby-Zoo" nicht
halt. Die anderen Zoologischen Gärten lernten, ihre Jungtiere selbst
aufzuziehen und viele Tiermütter zogen ihrerseits natürlich auf. So waren die
einstmals begehrten "Wingster Babys" nicht mehr so einfach in gute Hände
abzugeben. Sie entwuchsen ihrem Babyalter und die auf jugendliche Tiere
angepassten Gehege wurden zu klein. Nationale und europäische Gesetze taten ein
Ihriges, und letztlich war der Baby-Zoo in seiner ursprünglichen Form nicht
mehr haltbar. Die Firma Ruhe musste Konkurs anmelden und die Gemeinde Wingst übernahm
den Zoo in eigener Regie. Ein neues Konzept wurde für den Zoo in Auftrag
gegeben und nunmehr seit über 6 Jahren konsequent umgesetzt. Dabei war auch und
besonders der Förderverein Baby-Zoo Wingst e.V. maßgeblich beteiligt. Ohne ihn
und seine Förderer wäre der "neue" Baby Zoo undenkbar gewesen.
Heute gibt es im Wingster Zoo ganze Tierfamilien in großzügigen, natürlich
gestalteten Gehegen zu sehen. Und dadurch stellen sich auch immer wieder
Tierbabys ein, die aber im Gegensatz zu früher von ihren Müttern natürlich
aufgezogen werden. |