Side / Türkei 2004 

Vom 26.10.04-09.11.04 verbrachten wir erneut unseren Urlaub in der Türkei. Da wir 2001 unseren Urlaub in Side, verursacht durch den schweren Unfall, abbrachen - nahmen wir einen erneuten Anlauf, um einen glücklicheren Urlaub als 2001 in Side zu erleben. Und dieser Urlaub war besser. Mit dem gebuchten Hotel Sun Beach hatten wir einen Volltreffer gelandet. Wir wurden zwar in das Hotel Sun Beach Park verlegt, aber es war uns bekannt, dass das Sun Beach Park Hotel ganz neu, und vor allem - "besser" ist, als das Sun Beach. Ich hatte vor der Reise unzählige Internetseiten aufgerufen und mich durch diverse Referenzen "schlau" gemacht. Die Lage vom Hotel war einfach super. Zu Fuß zur Altstadt brauchte man keine 10 Minuten. Nach Side-Kumköy ging man ca. 150 Meter zur Hauptstraße und konnte mit den dauernden verkehrenden Dolmus-Bussen in ca. 8 Minuten das Zentrum von Kumköy erreichen. Wollte man nach Manavgat, waren die Voraussetzungen ebenso gegeben. Nach ca. 200 Metern war man an der Kreuzung nach Manavgat und hielt einen Dolmus an. Nach ca. 12 Minuten war man dann in Manavgat.


 Hotel 

Das Hotel Sun Beach Park hat zwar nur drei Sterne - wird aber nicht nur vom Reiseveranstalter TUI - als besonders gut empfohlen. Selten hatten wir so ein gutes und sauberes Hotel als Unterkunft. Unser Appartement war sehr großzügig geschnitten und bestand aus Schlafzimmer (ein großes, festes und neues Doppelbett), Vorflur, Bad und Wohn-Küche mit Küchenzeile, Minibar, Wasserkocher, Geschirr, Fernseher und Telefon. Einen großen Balkon hatte das Appartement ebenfalls. Das Essen war hervorragend, abwechslungsreich, lecker und reichlich. Die Zimmer wurden täglich gereinigt und ebenso fand ein täglicher Handtuchwechsel statt. Das Personal war sehr nett und sprach ein gutes Deutsch. Ab 2005 wird dieses neue Hotel im Katalog von vielen Reiseveranstaltern aufgenommen. Ich kann dieses kleine Hotel (39 Betten) wirklich bestens empfehlen.


 Wetter  

Das Wetter trug erheblich dazu bei, dass es ein unvergesslicher Urlaub wurde. Teilweise sogar über 30 Grad, ansonsten fast immer bis an die 30 Grad, hatten wir Sonne pur. Das Mittelmeer war ebenfalls noch mit über 20 Grad sehr angenehm warm. In der ersten Woche waren wir immer bis zum Sonnenuntergang (ca. 17.30 Uhr) am Strand. Nach fast einer Woche Urlaub wurden dann am Samstag die Uhren von Sommer- auf Winterzeit umgestellt. Dadurch fehlte uns in der zweiten Woche täglich eine Stunde und wir mussten den Strand schon um 16.30 Uhr verlassen. Ich werde mich deswegen auch noch bei der Reiseleitung - TUI - beschweren. grins - grins

Am letzten Tag erlebten wir jedoch einen Regentag. Ein gewaltiges Gewitter weckte uns in der Nacht und es donnerte und blitzte bis zum Mittag. So konnten wir jedoch in Ruhe diese Zeit nutzen und unsere Koffer für die Heimreise schon am Vormittag packen.


 Volleyball  

Das Nachbarhotel Side Star hatte "zufällig" am Strand einen Volleyballplatz. Genau an der Grenze zum Hotel Sun Beach. Natürlich buchte ich Sun Beach nur, weil ich vorher auf einer Internetseite diesen Volleyballplatz sah. Von 10.00-12.00 Uhr wurde durch ein Animationsteam zum Spiel aufgerufen. Nachmittags ab 15.00 Uhr rief ich dann sehr oft zum Volleyball auf, denn das Ani-Team konnte erst ab 16.00 Uhr zum Spiel kommen, da sie vorher andere Verpflichtungen hatten. Leider war das Feld nur ca. 6 Meter breit und der Sand sehr hart und steinig. Trotzdem fanden teilweise gute Spiele statt. Aber auch sehr viele Spiele die mir keinen Spaß brachten. Mitten im guten Spiel, mit guten Spielern, und guten Gegnern, platzten dann Leute und stiegen ins Spielgeschehen ein. Leider sank sehr oft durch diese Spieler und Spielerinnen das Spielniveau. Manche haben wohl vor Jahren, bei vielen bestimmt vor Jahrzehnten, einen Volleyball gesehen, vielleicht auch schon in der Hand gehabt und wussten, dass man nicht in den Ball beißen darf. Ein älterer Mitspieler sagte sogar zu mir: "Am besten ist, wenn man jeden Ball sofort rüber spielt!" Solche Spieler waren obendrein auch sehr oft eine Gefahrenquelle. Sie wussten nicht, dass zum Beispiel der zweite Ball für den Steller bestimmt ist und kamen anderen Spielern dadurch leider in die Quere. Am Netz war es auch sehr gefährlich. Oft rauschten Spieler von der gegnerischen Seite heran und ich musste sehr oft zurückziehen, um die alten Knochen heil über die Runden zu bekommen. Obwohl ich ca. 14 Tage vor dem Urlaub absolutes Sportverbot vom Hausarzt erhielt - die Schulter ist kaputt und soll operiert werden - spielte ich jeden Tag Volleyball und genoss meine letzten Spiele am Beach. Mit Pech waren es meine letzten Spiele am Beach überhaupt und deswegen freute ich mich über diese Möglichkeit zum Spiel mehr als die anderen Spieler und Spielerinnen. Im Team mit Willi (aus Vechta) und einer jungen Türkin (Name: Tugce) hatte ich besonders viel Spaß. Sie konnten nämlich im Gegensatz zu anderen "Volleyballern" spielen.


 Shopping  

Gekauft haben wir wie üblich mal wieder viel zu viel. Aber da wir fast jeden Abend zu Fuß unterwegs waren und so zwangsläufig an den Geschäften vorbei kamen, blieb es nicht aus, dass auch gekauft wurde. Meine Frau war begeistert, weil inzwischen alles in Euro ausgezeichnet ist. Die meisten deutschen Urlauber wechseln nicht mal mehr ihr Geld in türkische Lira, sondern zahlen nur noch in Euro. Ich stellte jedoch fest, dass - wenn in türkischer Lira gezahlt wurde - man immer etwas weniger bezahlte. Also wechselte ich eine gewisse Summe in Lira und zahlte in dieser Währung. In manchen Restaurants spielten sich unvergessliche Erlebnisse ab. Wenn ich Hessab lütfen (bitte zahlen) sagte und mir der Betrag in Euro genannt wurde, teilte ich mit, dass ich in Lira zahlen möchte. Jedes Mal holte dann das Personal einen Taschenrechner hervor und rechnete die Summe von Euro in türkische Lira um. Ich behaupte immer wieder, dass die Türken von Anfang an besser mit dem Euro klar kamen, als viele Deutsche. Ich finde es schade, dass das Handeln überwiegend nicht mehr möglich ist. Vor vielen Läden hängen Schilder mit der Aufschrift "Bitte nicht handeln", "Endpreis", "Ausverkauf" oder "Handeln unerwünscht". Mir brachte das Shoppen so keinen richtigen Spaß. 

Am meisten ärgerte ich mich, wenn die vielen Urlauber von Händlern verscheißert werden. Meine Frau zum Beispiel suchte sich in einem Geschäft ein paar Schuhe für 4 Euro aus. Leider war ein Schuh zu weit und wir suchten das gleiche paar Schuhe beim nächsten Händler. Der nannte uns bei genau dem gleichen Paar einen Preis von 20 Euro. Ich handelte und handelte, sabbelte und sabbelte und bekam dann das Paar für 4 Euro. Solche überzogenen Preisnennungen wurden immer wieder bei den unterschiedlichsten Läden vollzogen und immer wieder ärgerte ich mich über dieses Verhalten. Am Strand bekam ich dann mit, dass viele Urlauber stolz waren, wenn sie 3 oder 4 Euro abgehandelt hatten. So kann man auch viele Urlauber auf ewige Zeiten vergraulen.


 Tanzen  

Eines unserer liebsten Hobbys ist der Tanzsport, den wir leidenschaftlich gerne ausüben. Auch das war ein Grund, warum wir unbedingt nach Side wollten. Leider waren wir zu spät in der Türkei. Die Saison war so gut wie gelaufen und die diversen Lokale waren gähnend leer. Eine Dancing Bar war total in englischer Hand und dementsprechend auch die Musik. Dann fanden wir eine wunderschöne Gartenanlage mit einer hübschen und guten Tanzfläche. Ich brannte uns vorher ein paar Tanztitel auf einer CD und wir tanzten dann dort am Abend heftig nach "unserer" Musik ab. Viele Gäste kamen ebenfalls in diesen Garten, denn sie waren von der deutschen Musik (z.B. Andrea Berg) angelockt worden. Unser Schock am nächsten Abend, als wir wieder tanzen wollten, war enorm. Hervorgerufen durch das nahe Saisonende war alles abgebaut. Keine Boxen, keine Lichtanlage und kein Dach mehr über der Tanzfläche. Der Chef bot uns an im Restaurant zu tanzen, was wir aber ablehnten. Zum Tanzen kamen wir dann aber noch im Hotel Asteria. Wir dachten uns, dass es in einem 5-Sterne Haus bestimmt eine Tanzmöglichkeit geben wird. Und so war es dann auch. Wir hatten einen wunderschönen Tanzabend in der Hotelbar. Obwohl man nicht so ohne weiteres in so ein Haus gehen darf, gingen wir unverfroren an dem Wachpersonal vorbei und suchten die Tanzbar. Wir setzten uns an die Bar und tranken unseren abendlichen Raki. Wir tanzten als einziges Paar und erregten natürlich massenhaft die Aufmerksamkeit des Personals und der anderen Gäste. Aber meine Frau und ich hatten unseren Spaß und tanzten zu der Musik einer wirklich guten Band unsere gesamte Palette über Cha Cha Cha, Foxtrott, Samba, Jive oder Rumba herunter. Als wir Nachts zahlen wollten, traten jedoch plötzlich leichte Probleme auf. Das Personal wollte unsere Zimmernummer wissen und amüsierte sich köstlich, als es mitbekam, dass wir aus dem Sun Beach Park sind. Die Kellner legten zusammen, um mir Wechselgeld rausgeben zu können. Es langte nicht und so luden sie uns für den nächsten Abend ein, um uns mit Raki zu entschädigen. Wir freuten uns riesig auf den zweiten Tanzabend im Asteria und waren sehr enttäuscht, als wir die Musik der Band hörten. Die Bands wechseln dort täglich und an diesem Abend spielte leider eine Blues-Band. Das war dann doch nicht ganz unsere Richtung, da es für uns nicht die richtige, tanzbare Musikrichtung ist.


 Strand  

Direkt nach dem Frühstück ging es an den Strand und bis zum Sonnenuntergang wurde dort von uns die Sonne genossen. Wir lümmelten auf der Liege oder schnarchten in der Sonne. Wir badeten im Meer, spielten Volleyball, klönten mit anderen Urlaubern, tranken Kaffee oder Ayran in hübschen, am Strand gelegenen Restaurants und genossen den Blick aufs Meer. Leider fehlte uns in der zweiten Urlaubswoche wegen der Zeitumstellung eine Stunde und wir mussten den Strand schon um ca. 16.30 Uhr verlassen. Das war uns zu früh, weil dadurch der Abend sehr lang wurde. Das Wasser war herrlich warm - über 20 Grad - und wir hatten fast täglich um die 30 Grad Lufttemperatur. Was störte, waren die vielen Hunde am Strand. Unzählig freilaufende Hunde tollten sich dort den lieben langen Tag herum und teilweise sprangen sie sogar über die Liegen der Urlauber. Ein Vorfall ereignete sich, über den wir ausgiebig mit anderen Urlauber diskutierten. Ein kleines, ca. 5-Jähriges, dunkelhäutiges Mädchen lief eines Tages am Strang entlang und plötzlich gingen zwei freilaufende Hunde auf das Mädchen los. Das kleine Mädchen hatte panische Angst und lief mit Strumpfhose und Schuhen ins Wasser. Ein deutscher Urlauber, der mit mir zusammen Volleyball spielte, rannte dem Mädchen zur Hilfe und verjagte die Hunde. Hinterher hörte ich, dass die Hunde auf "Schwarze" oder Bettler abgerichtet seien. Deswegen trifft man Strand ganz selten Menschen dieser Kategorie. Dieser Vorfall gab natürlich ausreichend Diskussions-Stoff unter den Gästen des Hotels.


 Sprüche 

Um die Aufmerksamkeit der Urlauber zu erlangen, lassen sich die Händler, Verkäufer usw. die tollsten Sprüche einfallen. Man kann sich wirklich nicht alle merken, denn es sind einfach zu viele. Ein paar gute Äußerungen sind mir jedoch haften geblieben. 

Am Strand lief immer ein junger Bursche, mit Tablett auf dem Kopf herum. Er rief dauernd: 
"Gute Ware! Lecker vom Bäcker! Döööööner macht schöööööner!"

Ein Ladenbesitzer sprach uns an: 
"Kommen sie doch herein! Womit kann ich sie bescheißen?"

Der Besitzer eines Restaurants lockte uns mit den Worten:
"Heute zahlen - morgen trinken - übermorgen tot!"


 Schlusskommentar 

Wir hatten - wenn ich den Urlaub beurteilen sollte - insgesamt einen guten Urlaub. Aber ebenso gab es natürlich auch gewisse Abstriche. Tanzen waren wir an zwei Abenden. An zwei weiteren Abenden wollten wir tanzen, jedoch wurde es - wie schon geschildert - nichts. Volleyball spielte ich jeden Tag. Meistens kamen aber Leute dazwischen, die mehr störten als mitspielten. Das nervte mich ungemein. Der Zeitpunkt der Reise war von uns obendrein einfach zu spät gewählt. Nach dem dritten, vierten Urlaubstag war die Altstadt in Side am Abend ausgestorben. Ebenso in Side-Kumköy. Vielleicht sind wir auch inzwischen zu anspruchsvoll oder wollen einfach zuviel. Ich jedenfalls langweilte mich erneut sehr oft an verschieden Tagen, bzw. Stunden im Urlaub und musste feststellen, dass ich in Cuxhaven mehr Möglichkeiten habe, mir die Tage so angenehm wie möglich zu gestalten. 

Um es kurz zu machen! 

Sehr gut!
Flug, Wetter, Hotel, Personal, Essen, Zimmer, Strand, Volleyball. 

Nicht so gut!
Tanzmöglichkeiten, Handeln, Saisonende.