Unser Freund Michael

 geb. 5. August 1965 -  gest. 16. April 2002

Steht dir ein Schmerz bevor, 
oder hat er dich bereits ergriffen,
so bedenke, dass du ihn nicht vernichtest,
 indem du dich von ihm abwendest.
                                (E.v.Feuchtersleben)

 
 

Unser Freund Michael Heinrich verstarb am 16.April 2002, im Alter von 36 Jahren, an Leberkrebs. Allein der Bau dieser Homepageseite, die Suche der richtigen Worte - um das unbegreifliche Geschehen in Sätze zu fassen, hilft mir ungemein bei der Verarbeitung meines Kummers.

Verbunden hat uns der Sport. Michael war ein Volleyballverrückter, aber im positiven Sinne. Unzählige Spiele die wir am Beach gegeneinander ausgetragen haben. Ebenso viele Spiele haben wir aber auch zusammen gespielt. Michael, Susi und Ulf aus der Machulez Mannschaft, Fevzi, Achim, Mechti und ich aus der DTF, haben zusammen die ATSC Mixed - Mannschaft ins Leben gerufen. Aber wichtiger als jedes Spiel war uns die Freundschaft. Wie oft waren wir  hinterher noch zusammen auf einen "Döner", oder mal eben schnell ein Bierchen. Michael hat sich in unserer Runde immer wohl gefühlt und genoss die Freundschaft mit der Deutsch-Türkischen Freundschaft. Auf unzähligen Bildern wird dieses auch dokumentiert und ich hatte zuerst unsinniger Weise überlegt, alle Bilder auf denen Michael abgebildet ist, von meiner Page zu entfernen. Aber dann kam ich zu dem Entschluss, kein einziges Bild zu entfernen, sondern sogar noch diese Seite herzustellen.

Solange ich Volleyball spielen werde, sei es im Verein oder am Beach, werde ich bestimmt immer wieder an Michael erinnert werden. Natürlich ebenso durch die vielen Spielberichte und Bilder auf meiner Homepage. Zu viele gemeinsame Erlebnisse, die immer wieder in bestimmten Situationen hochkommen. Selbst bei mir im Partykeller sind viele Dinge die an Michael erinnern. Michael war immer sehr gut drauf, meistens einen lockeren Spruch auf den Lippen und war ein Teil von unserem Leben!

Geschockt waren wir alle, als im Januar die Diagnose: "Gallengangkrebs", bekannt wurde. Nachdem wir in den ersten Wochen noch voller Hoffnung waren, bemerkten wir dann Woche zu Woche, wie Michael immer weniger wurde. Allein das Verhalten seiner engsten Freunde - in diesen letzten Lebenswochen - hat mich tief berührt. Selten habe ich eine so selbstlose und liebevolle Art erlebt. Viele würden sich wünschen, nur einen einzigen solcher Freunde zu haben. Michael hatte gleich ein ganz Handvoll davon. Erwähnen möchte ich hier nur Conny, Stephan und Mike. Aber am meisten Achtung habe ich vor Susi, Michaels Lebenspartnerin. Was sie in diesem Vierteljahr geleistet hat, kann man kaum in Worte fassen. Sie war vom ersten Tag an, rund um die Uhr für Michael da. Dabei immer liebevoll und zärtlich zu ihm. Noch nie habe ich miterlebt, wie eine junge Frau so selbstlos und selbstverständlich für den Partner da war. Da ich vom Alter her locker ihr Vater sein könnte, bin ich mächtig stolz, ihr Freund sein zu dürfen. Ich werde  versuchen, auch ohne Michael - und gerade weil er nicht mehr da ist, den Kontakt zu ihr nicht abreißen zu lassen. Ich hoffe, dass sie dem Volleyballsport, unserer Mannschaft und uns allen verbunden bleiben wird.

Von Michael haben wir uns verabschiedet. Jedoch bin ich davon überzeugt, dass er immer wieder erwähnt werden wird und dass er sehr oft in unseren Gedanken sein wird. Zu viele Erinnerungen sind mit seiner Person verbunden. Nicht nur beim Volleyballspielen. Die Traueranzeigen aus den Cuxhavener Nachrichten habe ich aufgehoben und auf verschiedenen Seiten zur Betrachtung bereitgestellt. Die Anzeigen der Familie, sowie  die liebevollen Anzeigen der vielen Freunde zeigen, wie bekannt und vor allem beliebt Michael bei allen war.

     

     

Am 22.April 2002 fand die Trauerfeier in der Friedhofskapelle Brockeswalde statt. Da Michael nicht mehr in der Kirche war, führte  die Feier ein freier Prediger durch. Eine sehr niveauvolle Trauerfeier, mit drei ausgesuchten Songs und einem Bild von Michael auf dem Sarg. Susi hatte zusammen mit den Freunden Conny und Stephan die Lieder ausgesucht. Bei dem Bild, ein Portrait von Michael war leider nicht vorhanden, mussten wir ein wenig mauscheln. Aus einem Urlaubsfoto scannte ich Michael heraus, vergrößerte und bearbeitete das Bild. Das Ergebnis war zufrieden stellend. In seiner Predigt sprach der Prediger sehr lieb über Michael, sein Leben und alles was damit zu tun hatte. Einen Satz vom Prediger werde ich wohl immer in Erinnerung behalten. Er sagte treffend: " Michael war ein Sonnyboy!" Ein sehr aussagekräftiger Satz, wie ich finde. Auch ein Satz von Conny wird bestimmt immer in meiner Erinnerung bleiben. Sie sagte zu mir, ein paar Tage vor der Beerdigung: " Michael war bekannt - wie ein bunter Hund!"

3 Bilder aus der Friedhofskapelle Brockeswalde

     

 Ich habe am 22.April 2002 von Michael Abschied genommen und fühle, wie Schmerz und Trauer weichen und ich den Michael in Gedanken sehe, wie er halt über Jahre war. Immer leicht gebräunt, blendend aussehend, gut gelaunt, fröhlich und mit folgenden Spruch, einer Aufforderung zum Volleyballspielen, um die Ecke kommend:

" Heute kriegt die Deutsch-Türkische Freundschaft aber ein Arschvoll !"

 


Zum Schluss noch einen letzten Satz :
Die Vergangenheit ist immer gegenwärtig!